Vor einigen Wochen lief der Tatort „A gmahde Wiesn“ mit den Ermittlern Leitmayr und Batic über den Bildschirm, der sich thematisch um das Münchner Oktoberfest drehte. Dabei trällerte einer der Kommissare auf einem Vogelpfeierl herum und erinnerte damit an dieses etwas in Vergessenheit geratene Geräusch-Instrument. Gehört haben es sicher schon viele Menschen, selber darauf herumgeträllert haben aber wahrscheinlich eher die älteren.
Und dann gibt es da noch den Vogelpfeifer. Auf dem Münchener Oktoberfest trällert und zwitschert der bayerische Vogelpfeifer auf seinem Vogelpfeiferl die wildesten Vogelstimmen nach und sorgt so für Stimmung. Und natürlich bietet er seine Pfeierl dort auch zum Kauf an. Diese Pfeiferl sind ein echtes Phänomen – und eine Riesen-Gaudi. Vor ein paar Tagen trudelte bei uns ein kleines Päckchen Vogelpfeierl ein und sorgte für tolle Unterhaltung bei uns im Haus.
Meine Frau musste die Teile gleich ausprobieren, auch ich griff sofort zu – und so entwickelte sich ein Wettlauf, wer von uns als erstes diesem Instrument ein Geräusch entlocken würde. Ich hatte keine Chance, meine Frau zwitscherte schon nach wenigen Minuten fröhlich vor sich hin, während ich nur Luft und Spucke durch die Gegend pustete anstatt irgendwelche Töne zu produzieren. Zwar war die Technik meiner Frau nicht aus dem Lehrbuch und ziemlich eigenwillig, meine Nachahmversuche scheiterten kläglich, aber nach rund 10 min hatte auch ich es endlich geschafft. Und dann gab es kein Halten mehr. Das ohrenbetäubende Trällern lockte dann meine Tochter an, die sich auch vom Vogelpfeier-Fieber anstecken ließ und nach einiger Zeit trällernd wieder in ihr Zimmer entschwand.
Ist schon witzig. Diese kleinen Pfeiferl müssen früher ein echter Abräumer gewesen sein. Heutzutage sind sie nur noch ein Stück Nostalgie, aber eines, das richtig Spass macht. Früher konnte man sich schon mit ganz einfachen Mitteln unterhalten, heutzutage kommen wir ohne Bits und Bytes in unseren Spielgeräten gar nicht mehr aus.